Wanderlust

Drei Spaziergänge, so unterschiedlich, wie nur im Frühling möglich. Die Bürgerinitiative ProAuetal hat eingeladen, Matthias Schuh aus Vierhöfen, Gebiets- und Naturkundiger der Region und unser fachkundiger Begleiter von Anbeginn hat geführt, erzählt, gezeigt und erklärt.

Die Resonanz war grossartig, Politiker des Kreises aller Parteien aus den Ausschüssen für Klimaschutz und Umwelt sowie dem Bau- und dem Wirtschaftsausschuss, waren da und haben sich vor Ort informiert.

Mitglieder des NABU Hanstedt- Salzhausen waren ebenso dabei, wie der Leiter der „Ökologischen Station Flusslandschaft Ilmenau,Luhe, Neetze“ vom BUND.

Die erste Begehung führte bei sanftem Frühlingsregen vom Tangendorfer Schützenhaus durchs ffh- Gebiet an den Badeteich und den Pferdebach. Von dort durch den Wald hinauf zum Kiesabbaugebiet.

Die zweite Begehung führte uns über den selben Weg, allerdings bei strahlendem Frühlingswetter.

Wir konnten noch einmal verdeutlichen, dass wir nicht gegen den Kiesabbau generell sind, sondern lediglich gegen den Umfang der Planung und unsere Sorge darüber äußern, dass der geplante Nassabbau, der auch noch regional oberhalb der Niederungen des Pferdebaches stattfinden soll, ganz sicherlich das Ende des streng geschützen Baches und damit des EU- ausgewiesenen FFH- Gebietes wäre.

Die beeindruckten Gesichter, als wir an den Kiesabbau herantraten, sprechen für sich.

Wir hoffen, dass der Eindruck ein bleibender ist.

Den krönenden Abschluss bildete der dritte Spaziergang mit unseren Mitbürgern aus Wulfsen und Tangendorf, die wirklich zahlreich gekommen waren. 

In schöner, leichter Stimmung lenkte Matthias Schuh unseren Blick auf die Natur, die unsere Dörfer umgibt, die besondere Topografie und den Pflanzenreichtum an Pferde- und Auebach.

So viel Interessantes, Amüsantes, Wissenswertes. Das war ein Superspaziergang, auch ohne Sonnenschein!

Es ist uns nach wie vor extrem wichtig, die Öffentlichkeit in unseren Dörfern einzubeziehen. 

Und wir hören nicht auf, die verantwortlichen Politiker auf die Probleme, die wir sehen, und auch von anderen Seiten bestätigt bekommen, aufmerksam zu machen.

Wir bleiben am Ball!

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Wir suchen die Wiege des Pferdebach

Nein, er hat keine einfache Kindheit.

Geboren kurz vor einem kleinen Industriegebiet, in dem er, gleich kanalisiert, die Abwässer einsammelt. Dann fließt er in einem kleinen Graben zum Brackeler Schützenhaus. Und dort geht es wieder durch ein großes Abflussrohr unter dem Bolzplatz hindurch in den Wald. Da ist dann nicht mehr viel von ihm übrig geblieben, außer einer weiten Mulde. Den Wald hätte er sicherlich gerne gesehen, denn er ist schön. Aber dann geht es gleich weiter. Die Autobahn. Da bleibt auf der anderen Seite dann wieder nichts von ihm übrig.

Aber er gibt nicht auf und sammelt zwischen den Wiesen und Äckern auf dem Weg nach Tangendorf alles, was er an Wasser kriegen kann. Und so kommt er dann doch ein schöner kleiner Bach in unserem Naturschutzgebiet an: tapferer Pferdebach!

Danke, Matthias Schuh, für die Führung!

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mit Landrat R. Rempe am Grubenrand

unser offene Brief hat sich gelohnt:

Heute war Landrat Rainer Rempe bei uns in Tangendorf und hat sich die Größenordnung des geplanten Kiesabbaus persönlich vor Ort angeschaut.

Vielen Dank, dass Sie sich die Zeit genommen haben Herr Rempe!

Wir hoffen, dass wir Ihnen zeigen konnten, wie viel hier auf dem Spiel steht.

Wasser und Wald müssen geschützt werden!

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Offener Brief an

Landrat Rainer Rempe

Schloßplatz 6

21423 Winsen (Luhe)

Sehr geehrter Herr Rempe,

wie Sie als amtierender Landrat des Landkreises Harburg sicherlich wissen, treibt uns Bürger*innen in den Gemeinden Tangendorf/Toppenstedt, Wulfsen und Garstedt die Erweiterung des Kiesabbaugebiets der Firma A. Lütchens um.

Das Kieswerk soll an den bestehenden Standorten massiv erweitert werden und es ist geplant parallel eine dritte Kieskuhle zu eröffnen. Dafür müssen große Teile des Waldes bis an das angrenzende FFH/Natura 2000 Gebiet nahezu vollständig gerodet werden.

Wir als Bürger*innen der Anrainergemeinden fürchten um unser Naherholungsgebiet und sehen eine erhebliche Gefährdung für die als FFH-Gebiet ausgewiesenen Fläche rund um den Pferde- und Aubach..

Besonders kritisch sehen wir neben dem erheblichen Eingriff in die bestehenden Waldflächen den bevorstehenden Nassabbau auf der Fläche der bestehenden Kieskuhle in Tangendorf.

Dem Landkreis Harburg liegt aktuell der Antrag auf Abbau im Grundwasser auf 28 ha Fläche vor. Zum Vergleich: Dies entspricht der Fläche aller 5 vierhöfner Kiesseen zusammen.

Durch die Einbindung unserer Orte in eine nahezu vollständig landwirtschaftlich geprägte Landschaft, stellen die nunmehr gefährdeten Waldflächen einen ganz besonderen Ort der Naherholung für uns dar, da diese die einzigen fußläufig erreichbaren Waldflächen im Umland darstellen.

„Der Wald im LK Harburg ist […] für Naherholung und Tourismus („Lüneburger Heide“) von großer Bedeutung.“

„Der LK Harburg ist mit 28,5 % Waldanteil in Bezug auf Niedersachsen knapp durchschnittlich in Bezug auf die BRD unterdurchschnittlich bewaldet, deshalb sind die Wälder hier besonders bedeutsam für den Natur- und Klimaschutz.“

Die vorstehenden Absätze stammen aus einem Schreiben des Herrn Torsten Ziel, Landkreis Harburg, vom 31.01.2022 an das Niedersächsisches Ministerium für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz. Herr Ziel erörtert in diesem Schreiben, weshalb der Landkreis Harburg die Aufstellung von Windkraftanlagen in einer zur Option stehenden Waldflächen ablehnt.

Der Landkreis Harburg spricht uns mit diesem Schreiben und mit seiner darin vertretenen Einschätzung zum Stellenwert der heimischen Wälder voll und ganz aus der Seele. Herr Ziel fasst vortrefflich die Bedeutung der Waldflächen zusammen und arbeitet aus, welch hohen Stellenwert diese gegenüber wirtschaftlicher Interessen haben müssen. Er beschreibt wie sensibel Ökosysteme reagieren und kritisiert eine Zerschneidung von Waldflächen.

Auf der letzten Infoveranstaltung unserer Bürgerinitiative, am 04.Mai 2022, wurde von einem Referenten darauf hingewiesen, dass unsere Landschaft eine Kulturlandschaft ist. Eine Veränderung der Kulturlandschaft hat es sicherlich immer gegeben. Die bereits in hoher Anzahl vorhandenen Kieskuhlen rund um die Gemeinden weisen jedoch bislang lediglich Größen von 2 bis 10 ha auf.

Aktuell sollen ca. 140 ha (!) im RROP als Rohstoffgewinnungsflächen umgewidmet werden, davon ca. 60 ha Wald. Zusätzlich soll in erheblichem Umfang Sand im Nassabbau gewonnen werden.

Insgesamt geht es nun also um eine massive Veränderung der Kulturlandschaft auf fast 180 ha. Dieser Eingriff wird unsere Kulturlandschaft auf über 100 Jahre (!) dominieren. Wir sind der Auffassung, dass ein solch großer Eingriff in die Kulturlandschaft nicht dem Zeitgeist entsprechen kann.

Zusätzlich steht eine Kulturlandschaft dafür, dass Menschen, die in dieser Landschaft wohnen, sich dieser auch verbunden fühlen und diese heimische Landschaft als Kulturlandschaft gestalten wollen. Um sich als Bürger einem Ort oder einer Region zugehörig zu fühlen, bedarf es nicht nur einer Unterkunft und einer Möglichkeit seinen Lebensunterhalt zu erwirtschaften. Es gehört auch eine Identifikation mit der örtlichen Kultur und der Kulturlandschaft, also dem direkten Umfeld in dem man lebt, dazu. Auch dies beschreibt Herr Ziel vom Landkreis Harburg nachfolgend ganz in unserem Sinne:

„Eine genauere Definition der Kulturlandschaft als „vom Menschen geschaffen“ wird nicht vorgenommen. Damit müsste jede vom Menschen geschaffene Landschaft letztlich bei der Bauleitplanung abgewogen werden. Die größte Gefahr geht dabei nicht von einer Fehlgewichtung aus, sondern vielmehr davon, dass ein Element des Landschafts-oder Ortsbildes bzw. eine identitätsstiftende Funktion nicht erkannt wird und dementsprechend bei einer verwaltungsgerichtlichen Überprüfung als Abwägungsdefizit ausgelegt werden könnte.“

Im Zuge der Dorfmoderation Wulfsen 2030 wurde ausgearbeitet, dass die Gemeinde Wulfsen unterdurchschnittlich bewaldet ist und dieses im ohnehin schwach bewaldeten Landkreis Harburg. Deshalb haben die Waldflächen um Au-und Pferdebach und die Bachtäler im Besonderen eine ganz wesentliche Bedeutung für die Identifikation der Bürger*innen mit Ihrem Ort. Es wurde ausgearbeitet, dass dieser Bezug unbedingt verstärkt werden muss. Auch die Gemeinde Toppenstedt/Tangendorf hat sich im Zuge der Dorfmoderation das Ziel gesetzt, den Bezug zum Auetal zu stärken.

Mit Blick auf die zu erwartende Beeinträchtigung der Waldflächen durch die Erweiterung des Kiesabbaugebiets und im Besonderen durch den Nassabbau, wird von verschiedenen Mitarbeiter*innen im Landkreis und seitens der Samtgemeinde immer wieder angeführt, dass eine bereits beeinträchtigte Fläche nun schon beeinträchtigt wäre und daher einer nicht beeinträchtigten Fläche vorzuziehen sei.

Doch auch hier spricht uns Herr Ziel vom Landkreis Harburg aus der Seele, wenn er schreibt:

„Der Bau von Windenergieanlagen in „vorbelasteten“ Waldflächen verstärkt die bereits vorhandenen erheblichen Beeinträchtigungen der natürlichen Funktionen des Waldes. Der Wald als überaus wichtiger Faktor zur Erhaltung des Klimas und zum Erreichen der Klimaschutzziele sollte daher ökologisch aufgewertet werden, anstatt vorhandene Beeinträchtigungen zu verstärken.“

Weiter führt Herr Ziel aus:

„Um die Leistungsfähigkeit und die besondere Bedeutung des Landschaftsbildes von Waldflächen in Landschaftsschutzgebieten (LSG) zu erhalten, sollte von der Planung von WEA in LSG-Waldflächen grundsätzlich abgesehen werden.“

Dieses sehen wir als Bürger*innen der betroffenen Gebiete und als Bürgerinitiative jedoch nicht nur für Windenergieanlagen, sondern generell für ALLE Maßnahmen, die die im Landkreis Harburg ohnehin geringen Waldflächen gefährden.

Zur Erweiterung der Kieskuhle in Tangendorf sowie zur Eröffnung der 3. Kieskuhle sollen die angrenzenden Waldflächen aktuell nicht zerschnitten oder beeinträchtigt, sondern vollständig gerodet werden. Mit wesentlichen Beeinträchtigungen dürfte dann besonders für das zwischen den Kieskuhlen „eingeklemmte“ FFH-Gebiet zu rechnen sein.

Besonders die Auswirkung der Zerschneidung der Waldflächen auf die Tierwelt sieht Herr Ziel kritisch.

„Die Auswirkungen im Hinblick auf das Schutzgut Arten und Lebensgemeinschaften sind nicht abschätzbar.“

Hier stellen wir uns natürlich die Frage wie die Auswirkung auf die Arten und Lebensgemeinschaften bei einer Rodung von ca. 60 ha Wald abgeschätzt werden sollen.

Sicherlich verstehen Sie, dass wir als Bürger*innen uns extrem sorgen. Zum einen mit Blick auf das für uns gefährdete Naherholungsgebiet, aber natürlich auch mit Blick auf die immer häufigeren Extremwetterlagen.

Genau wie Herr Ziel sehen wir „die Wälder hier besonders bedeutsam für den Natur- und Klimaschutz.“

Die Wälder schaffen ein eigenes Mikroklima und können somit zu einer Kühlung bei extremer Hitze führen, dienen aber auch der kontrollierten Wasserabfuhr und dem Wasserrückhalt.

Wir erachten diesen Raum als dringend und unbedingt schützenswert: Für uns alle heute, aber auch für die nächsten Generationen und die Zukunft unserer Kinder und Dörfer.

Sehr gerne würden wir Ihnen hier vor Ort von unseren Sorgen und vom Ausmaß der Erweiterung berichten. Bei einem gemeinsamen Spaziergang könnten wir Ihnen unsere Bedenken zur Waldrodung und zum beantragten Nassabbau im Bereich der betroffenen Flächen anbieten.

Mit Blick auf die anstehenden Wahlen, in denen Sie als Landrat wiedergewählt werden möchten, verstehen wir, dass ihr Terminkalender sicher gut gefüllt ist und würden uns über einen Terminvorschlag sehr freuen.

Mit freundlichen Grüßen

Bürgerinitiative Auetal/Tangendorf 

Tangendorf. 29.08.2022

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Großes Treffen – kein Ergebnis

Am 7. Juli trafen sich Vertreter der Fa. Lütchens, der Samtgemeinde und die BürgermeisterInnen der Gemeinden, VertreterInnen des Landkreises (Raumordnung und Untere Wasserbehörde) sowie der beiden Bürgerinitiativen auf den geplanten Abbaugeländen in Wulfsen und Tangendorf. Herr Lütchens und Herr Knaak stellten noch einmal ausführlich dar, wie und wo sie abzubauen geplant haben. 

Foto: Dagmar Zurwonne

Sie legten am Gebiet Z 11 nahe der Teufelskuhle Kartenmaterial aus und zeigten, wo genau gegraben werden soll.

Die westliche Ecke „lohne wirtschaftlich nicht“ (Herr Knaak).

Der Abtransport solle übers nebengelegene Industriegebiet erfolgen, damit niemand in den Dörfern durch LKWs gestört werde, führte Hermann Lütchens aus. 

Neues, dann drittes Abbaugebiet: “Teufelskuhle“.

Das ist auch die Fläche, die die Firma Lütchens nach eigener Aussage als erstes neu erschließen möchte.

Die Firma Lütchens sieht hier zum einen die Möglichkeiten, große Mengen Sand abzubauen, die unmittelbar über die Toppenstedter Straße abtransportiert werden können, zum anderen hoffen sie hier auf andere Kiesqualitäten.

Das heißt aber auch, wenn Firma Lütchens abbauen darf, wird hier sofort die 3. Kieskuhle eröffnet. Von der Zusage, die Ausbeute der Flächen nacheinander und nicht gleichzeitig zu betreiben, bleibt dann nichts übrig. 

Interessant war, dass Heiner Witte, der in der Teufelskuhle wohnt, zufällig vorbeikam und Herrn Lütchens klarmachte, dass er einen Abbau im Gebiet “Z 11” nicht hinnehmen werde, da dann sein Wasser weg sei. Herr Lütchens und er stritten noch etwas darüber, dass dort in der Ecke (von Fa Lütchens oder einem anderen Abbauer) früher illegal nass abgebaut wurde und Herrn Wittes Wasser verschwand. Herr Lütchens stritt das ab.

nicht vorgesehen: eine detaillierte Bedarfsanalyse. 

Von den BIs wurde nochmals die Frage nach dem Bedarf gestellt.

Eine detaillierte Bedarfsanalyse liegt weiterhin nicht vor. Herr Ziel von der Unteren Naturschutzbehörde bestätigte, dass es nach wie vor lediglich die Abfrage des Bedarfs bei den abbauenden Unternehmen gebe.

Dies wurde gleichzeitig auch von Firma Lütchens als Grund für die riesige Fläche angegeben. „Wir haben ja immer nur kleine Flächen abgebaut, um möglichst schonend vorzugehen“ sagte Herr Lütchens sen., bis dann der Landkreis wissen wollte, was denn potentiell noch abgebaut werden könne.

Er selbst habe das nie so vorangetrieben.

Genehmigungen? Änderungen? Schulterzucken.

Foto: Dagmar Zurwonne

Dann ging es zur Tangendorfer Grube. Lütchens wies darauf hin, dass er, wenn etwas nicht so sei, wie es sein sollte, er natürlich immer sofort dafür sorgt, dass das in Ordnung gebracht werde, z.B. auch die Abbruchkante, die aus Sicherheitsgründen mal bemängelt wurde. Möglichkeiten, nach Genehmigungen überprüfen zu können und ob alles so verlaufe, wie in der Abbaugenehmigung vorgesehen, gebe es nur von Seiten der Unteren Naturschutzbehörde.

„Aber die kommen doch und gucken sich das an“, so Herr Lütchens, warum also sollten z.B. wir als BI da auch noch Einblick haben?

Einwände, dass nach der letzten Genehmigung immer wieder Änderungen vorgenommen wurden, tat er mit einem Schulterzucken ab.

„Sie können mich doch immer fragen!“.  

Foto: Dagmar Zurwonne

Dann wies Herr Knaak auf die schon renaturierte Fläche hin, die bald der Öffentlichkeit übergeben werde. Die Gemeinde/n könnten sogar mit überlegen, wie Wege verlaufen sollten.

Antrag zum Nassabbau? Läuft.

Der nächste thematische Punkt war die Größe des Abbaugebietes um die bestehende Grube herum: Für das jetzige Gebiet wurde Nassabbau beantragt. („Es ist doch immer besser, in die Tiefe zu gehen und komplett abzubauen, als große Flächen in Anspruch zu nahmen“):

Das Genehmigungsverfahren läuft noch; wir als BI haben keinen Anspruch, zum Scopingtermin zu kommen (darauf wies die Vertreterin der Unteren Wasserbehörde hin). Es sei ja eh nichts Wichtiges, es werde nur festgelegt, was an Unterlagen eingereicht werden müsse. 

Das zukünftige Abbaugebiet sei viel kleiner, als wir immer sagen, beteuert Herr Knaak. Der nördliche Waldrand und Teile im Westen werden nicht abgebaut („wirtschaftlich unrentabel“).

Durch den Waldstreifen entlang des Pferdebaches bliebe von Tangendorf kommend dann auch der Anblick eines Waldes erhalten, sagte Hr. Knaack wörtlich.

Ähnlich wie bei den großen Maiskulturen:  Einen Streifen Sonnenblumen drum herum, dann sieht es nicht so monoton aus. 

Um die Hügelgräber werde drumherum gebuddelt. Da entsteht dann eine Art Insel im Sandmeer. 

Auf Bedenken, dass das FFH-Gebiet Schaden nehmen könnte, wurde nicht weiter eingegangen („Da wird nichts passieren, wir müssen ja darauf achten, dass sich nichts verschlechtert, da gibt es ja das Verschlechterungsverbot“, erklärte Herr Knaak). Wir sind dann zu der Stelle (Weg Richtung Tangendorf) gewandert, ab der der Wald stehenbleiben würde. 

von langer Hand: Absprachen per Handschlag.

Hermann Lütchens führte noch aus, dass er natürlich, bevor er viel Geld in die Voruntersuchungen stecke, Absprachen mit den Besitzern gemacht habe, dass die sich ihm nicht in den Weg stellen. Das gehe per Handschlag und das gelte dann, da könne man drauf vertrauen. Auch wenn diese Abstimmungen nach seiner Aussage teils über 10 Jahre her sind, sieht er hierdurch auch die Sicherheit gegeben, dass keine Firma Mantzke oder Dörner hier abbauen kann.

Alternativen? Abgewiesen.

Alternative Vorschläge oder Lösungsmöglichkeiten wurden nicht präsentiert oder diskutiert. 

Die Hinweise der BIs, dass es ja auch um die betroffenen Gemeinden herum Abbaugebiete erster Ordnung gebe, wurden abgewiesen: man habe hier ja bereits die Infrastruktur geschaffen und außerdem schon den Boden untersucht. An anderer Stelle wisse man ja gar nicht, was man vorfindet. 

Ein großes Problem beim Kiesabbau in der Samtgemeinde ist, dass die Samtgemeinde vor vielen Jahren festgelegt hat, Abbauflächen zu konzentrieren, anstatt kleinerflächig zu verteilen. Und wie Behörden so sind, scheint das nun für alle Ewigkeiten in Stein gemeißelt zu sein.

Bedeutungslos: die Generationenfrage.

Die Frage, ob man über die Menge und Größe von Kiesabbau nicht auch die nächsten Generationen dann selbst entscheiden lassen müsse, da sie ja mit den Konsequenzen leben müssten, wurde mit einem Hinweis darauf, man müsse ja Flächen ausweisen (Herr Ziel), abgetan.

Fazit:

Das Treffen war für uns als BIs sehr unbefriedigend. Es hat deutlich gemacht, dass die Bereitschaft, auf die Bedenken der BürgerInnen einzugehen oder sich nach Alternativen umzusehen, nicht vorhanden ist. 

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Ein Ultimatum, ein offener Brief und die Presse

12.04.2022

https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/salzhausen/c-politik/salzhaeuser-verwaltungschef-zum-offenen-brief-der-buergerinitiativen-gegen-kiesabbau_a237651

08.04.2022

https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/salzhausen/c-politik/buergerinitiativen-gegen-kiesabbau-wehren-sich-gegen-verunglimpfungsvorwuerfe-des-salzhaeuser-samtgemeinde-buergermeisters_a237183

29.03.2022

https://www.winsener-anzeiger.de/lokales/460022-salzhausen-dialog-ueber-kiesabbaugebiete-auf-der-kippe/?fbclid=IwAR1BKDDhQCccz6yvyZJJB6pEcEfop-ZHqYOLb6lJjP2nzaCgAeZhJWJL2AQ

https://www.kreiszeitung-wochenblatt.de/salzhausen/c-politik/salzhaeuser-verwaltungschef-droht-nach-verunglimpfungen-mit-dialogabbruch-zum-kiesabbau_a235785

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wie ein Fisch im Wasser?

Wer mit Nassabbau zu tun hat, sollte mit denen sprechen, die davon betroffen sind. 

Wir haben das getan. 

Im Gespräch mit den beiden Bürgerinitiativen:

Gerhard Schierhorn Geschäftsführer der Interessengemeinschaft Grundwasserschutz Nordheide,

Jens Schrader, Geschäftsführer der Firma Möller& Reichenbach, Fischgrosshandel aus Pattensen,

Torsten Maack, Inhaber des “Forellenhof am Finkenberg” mit eigener Fischzucht in Wulfsen

Es war ein interessanter Austausch über Grundwasserabsenkung und der Auswirkung von kleinsten Schwankungen des Wasserpegels.

Wir werden darüber noch detaillierter berichten.

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Im Dialog mit der Samtgemeinde- eine Nachbetrachtung

Teil 5

Wieviel Mogelpackung steckt eigentlich im Entwicklungskonzept Wulfsen 2030?

Da auch eine Mitarbeiterin des verantwortlichen Planungsbüros Patt an unserem Gespräch teilnahm, nutzten wir die Gelegenheit zum Nachhaken. Frage: Warum wurde im Rahmen der Dorfmoderation Wulfsen 2030 die bereits geplante Kiesabbauerweiterung mit keinem Wort erwähnt? Immerhin ist das Büro Patt schon seit 2017 in diese Abbaupläne involviert. Die Mitarbeiterin beteuerte, zum damaligen Zeitpunkt nichts davon gewusst zu haben.

Was wir auch nicht infrage stellten.

Aber: Da auch Herr Patt an der Dorfmoderation beteiligt war, wäre es unserer Meinung nach dessen Pflicht gewesen, die Bürgerinnen und Bürger zu informieren. Gleiches gilt für den damaligen Wulfsener Bürgermeister, der spätestens seit Ende 2018 in den Prozess involviert war.

Beide sagten dazu damals: nichts.

Zur Erinnerung: Eins der maßgeblichen Ziele von Wulfsen 2030 ist – Achtung: kein Witz – der Erhalt der Natur und Naherholung! Das Auebachtal wird darin als besonders schützenswerter Raum bezeichnet. Das Thema Kies bzw. Kiesabbau wird dagegen mit keinem Wort erwähnt.

Fazit: Wir hoffen und erwarten, dass unser neuer Bürgermeister gemeinsam mit den Ratsmitgliedern, das Thema in all seinen Facetten, offen, transparent und engagiert angeht.

Nicht zuletzt dokumentiert die umfangreiche Neubesetzung des Rates den Wunsch der Wulfsener Bürgerinnen und Bürger nach einem veränderten Handeln statt einem Immer-so-weiter!

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